Umsetzung von Generationenwohnen – Förderung des Wohnmodells unter Einbezug von Schlüsselakteuren und Praktiker:innen

Das Thema Generationenwohnen hat in den letzten Jahren in der Schweiz stark an Aufmerksamkeit gewonnen. Seit 2010 sind mehr als 80 generationenübergreifende Wohnprojekte mit insgesamt über 4'500 Wohnungen entstanden – und dies in fünfzehn Kantonen sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten. Auch die Universitäten und Fachhochschulen haben diese Entwicklung aufgenommen und nehmen dieses Wohnmodell wissenschaftlich unter die Lupe. Als Konzept mit viel Potenzial bezeichnete die emeritierte Professorin Dr. Paqualina Perrig-Chiello generationengemischtes Wohnen an der internationalen Tagung des ETH Forums Wohnungsbau vom 10. März 2023. Es biete Mehrwert, da es die Nutzung brachliegender Potentiale älterer Menschen ermögliche, die «Rush-Hour of Life» der mittleren Generationen entlaste, und nebst Kindern und Jugendlichen auch das freiwillige Engagement und Eigeninitiative fördere. Ferner wirke es der steigenden Einsamkeit entgegen und ermögliche Berührungspunkte zwischen Generationen, die vielerorts fehlen. In der Praxis wird der Begriff «Generationenwohnen» noch sehr unscharf und schlagwortartig benutzt. Verbindlichere Kriterien oder einheitliche Definitionen zur Eingrenzung des Modells gibt es noch nicht. Wie sollen also Bauträger, Investorinnen, Entwickler und Gemeinden erfolgreich generationendurchmischten Häuser und Siedlungen entwickeln, wenn unklar ist, was mit «Generationenwohnen» gemeint ist?

Vor diesem Hintergrund haben Wohnbaugenossenschaften Schweiz und der Förderverein Generationenwohnen Bern-Solothurn das Projekt «Umsetzung von Generationenwohnen – Förderung des Wohnmodells unter Einbezug von Schlüsselakteuren und Praktiker:innen» lanciert. Sein Ziel ist es, das Wohnmodell Generationenwohnen in der Schweiz stärker zu verbreiten. Auftakt des Projekts bildete ein 1½

-tägiges Arbeitstreffen zur Frage «Was brauchen Investorinnen, Bauträger, Planerinnen, Gemeinden und Verwaltungen, damit sie in Zukunft einfacher und vermehrt generationenübergreifende Siedlungen realisieren können?». Teilgenommen haben über 30 Vertreter:innen von Investoren, marktorientierten und gemeinnützigen Bauträgern, Gemeinden sowie weitere Fachpersonen. Sie waren sich darüber einig, dass ein Netzwerk zum Thema Generationenwohnen aufgebaut werden solle. Dieses soll Verbindungen schaffen und den Erfahrungsaustausch ermöglichen, Expertise bündeln und zur Verfügung stellen sowie Sensibilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit leisten.

 

In einem ersten Schritt machte sich eine aus den Teilnehmer:innen gebildete Arbeitsgruppe dran, eine gemeinsame Haltung zum Thema Generationenwohnen in Form einer Charta zu entwickeln (Publikation im Frühling 2023). In den Folgephasen geht es darum, das Netzwerk Generationenwohnen aufzubauen und die weiteren oben genannten Zielsetzungen umzusetzen.

Laufzeit: 2022-2025

Projektträger: Dachverband Wohnbaugenossenschaften Schweiz, Förderverein Generationenwohnen Bern-Solothurn

Kooperationspartner: ETH Wohnforum – ETH CASE

Unterstützt von: Allgemeine Baugenossenschaft Zürich, Allgemeine Baugenossenschaft Luzern, Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz, Baugenossenschaft Süd-Ost, Bundesamt für Wohnungswesen, Fambau Genossenschaft, Migros-Kulturprozent, Mobiliar, Halter AG, Logis Suisse AG, Pensimo, Stiftung Wohnqualität, Solifonds von Wohnbaugenossenschaften Schweiz, Wohnbaugenossenschaften Bern-Solothurn, Wohnbaugenossenschaft Wir sind Stadtgarten

Team: Rahel von Arx, Projektleiterin; Ilja Fanghänel, Stv. Projektleiter

Kontakt: Rahel von Arx (rahel.vonarx@generationenwohnen-beso.ch)

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Generationenwohnen – was brauchen wir für die Umsetzung?
Das Dokument fasst die Erkenntnisse aus der ersten Projektphase (Mai 2022 bis
März 2023) zusammen.
Bericht-GeWo-d.pdf
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Habitat intergénérationnel – que faut-il pour sa mise en oeuvre ?
Le document résume les constats tirés de la première phase du projet (de mai 2022 à
mars 2023).
Bericht-GeWo-f.pdf
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Bericht zum Arbeitstreffen vom 9./10. Mai 2022: Generationenwohnen - was brauchen wir für die Umsetzung?
Bericht_Arbeitstreffen_final.pdf
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